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Sehnsucht

Sommerzeit, freie Zeit: Von beruflichen Pflichten entbunden, öffnet sich
der Raum für Abwechslung, Entspannung, neue Entdeckungen. Mehr
gemeinsame Zeit, mehr eigene Zeit: Das ist eine Chance, die genutzt
werden will!


Wissen wir noch, wie das geht? Widerstehen wir der Versuchung, jede
freie Minute zu verplanen mit Aktivitäten? „Unruhig ist unser Herz, bis es
Ruhe findet in Dir“ schrieb der Kirchenvater Augustin, und er beschreibt
damit unsere Suche nach Heimat.


Um unsere Heimat zu erkennen und zu verstehen, brauchen wir keinen
Reiseführer. Dort wohnen wir im Vertrauten. Wir legen die Uhr ab, sind
ganz bei uns – auch jenseits der eigenen vier Wände, auch in einer
fremden Stadt, in einer fremden Umgebung, bei stiller Betrachtung oder
beim Lauschen auf die Musik.


Ein Moment der Ruhe – er ist kostbar, bereichernd. Ein Ausnahmezustand
– nicht, weil er so selten ist, sondern weil es uns immer wieder aufs Neue
hinaustreibt. Wir spüren: Wir sind noch auf der Reise, sind nur Gast auf
Erden, bleiben Fremde selbst dort, wo wir uns Sicherheiten schaffen und
fest zu stehen meinen.


Sommerzeit, freie Zeit – frei auch von unangemessenen Erwartungen.
Frei, um loszulassen, was uns zu sehr fesselt auf dem Weg. Frei, zu
vertrauen auf Gott, dem wir entgegensehen, der uns entgegenkommt an
jedem Ort, wo wir ihn suchen.